Firma in Polen- ohne Geschäftspartner gründen

Unternehmensgründer,welche sich in Polen, betätigen wollen, fragen sich, ob es Sinn macht einen polnischen Geschäftspartner als Gesellschafter an der zu gründenden Firma (zum Beispiel einer polnischen GmbH) zu beteiligen. Häufig wird auch ein polnischer Geschäftsführer eingesetzt.

polnische Sprache

Da die Sprache wohl das größte Hindernis ist (die Mentalität wird häufig nicht als Problem gesehen, was fahrlässig ist).Der Vorteil besteht natürlich darin, dass der polnische Partner/ Geschäftsführer der Sprache vor Ort mächtig ist, die Mentalität kennt und auch meist Marktkenntnisse hat.

Kontrolle über Firma vor Ort

Ein Nachteil besteht aber darin, dass der deutsche Unternehmer in solchen Fällen häufig die Kontrolle über die Firma sorglos aus der Hand gibt. Er weiß häufig nicht, wie die Situation der Firma ist und kann sich – meist aufgrund fehlender Sprachkenntnisse – auch nicht mit den Steuerberater oder Rechtsanwalt in Polen der Firma verständigen.

Vertrauen ist gut / Kontrolle ist besser

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es häufig Probleme zwischen polnischen und deutschen Gesellschaftern gibt. Ein Grund ist der, dass man sich noch nicht lange genug kennt, der andere Grund ist die unterschiedliche Mentalitätt. In diesen Fällen kommt es häufig zu einer Pattsituation.

Probleme vor Ort lösen

Keiner kann die Firma auflösen und sonst welche erheblichen Entscheidungen treffen. Der deutsche Partner, der meist die Firma finanziert hat, kommt an die Einlage nicht ran und kommt – so oder so nicht – an die polnischen Geschäftskontakte.Von daher sollte man eine Beteiligung – ob nun in Polen oder Deutschland (in Polen aber ganz besonders) – eines polnischen Partners – zumindest dann, wenn man diesen noch nicht so lange kennt und die Firma allein finanziert – sorgfältig überlegen. Es gibt genug andere Formen der Zusammenarbeit und eine spätere Beteiligung ist ja nicht von vornherein ausgeschlossen.


Rechtsanwalt A. Martin